Freitag, 7. August 2009

Trollheimen


Trollheimen zeigt sich am Morgen in geheimnisvollem Licht. Die Bergklötze haben eine Halskrause aus Nebelschleiern, grau schauen sie auf das freundliche Innerdalen herab, als wollten sie sagen: "Unten ist eure Welt. Heroben hausen die Trolle!" Wie ein mahnend erhobener Zeigefinger ragt die Felswand in den Himmel, unten im Tal grüne Matten und Birkenwäldchen, der Waldboden mit Schwarzbeerbüschen übersät.
Übrigens: Kann man sich an Schwarzbeeren überessen? Ja, man kann! Mit unserem Beerenrechen haben wir rasch einen Vorrat für die nächsten Tage gesammelt.
Unser Pfad führt über schwarzen Moorboden, der sich bei jedem Schritt schmatzend um unsere Füße schließt. Unsere Trekkingstiefel sind jetzt gerade richtig. Die Hosen sind bald übersät mit Torfpatzen und blauen Schwarzbeerflecken, aber unsere Füße bleiben trocken! Die wenigen Wanderer, denen wir begegnen, stapfen munter in ihren Bergschuhen dahin: Entweder wissen die Norweger nichts von dem Gatschgelände, oder, und das ist wahrscheinlicher, sie sind nicht so zimperlich wie wir. Wenn der Schlamm das erste Mal in die Schuhe hingeschwappt ist, scheint sich eine gewisse Gleichgültigkeit einzustellen. Jedenfalls schauen die Wanderer aus wie Kinder, die mit Begeisterung im Matsch herumgehüpft sind!
Sehr müde kehren wir bei der Renndølsetra ein. Hier könnte man genausogut auf einer steirischen Alm sein! Wir werden mit landesüblichen Waffeln, gefüllt mit himmlischer Marmelade und Sauerrahm verwöhnt.



Man sieht oft etwas hundertmal, tausendmal,
ehe man es zum ersten Mal richtig sieht.

Christian Morgenstern


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