Freitag, 31. Juli 2009

Der Jostedalsbree


Der Jostedalsbree ist der größte Gletscher auf dem europäischen Festland.
Sein bis zu 500 Meter dicker Eispanzer bildet ein über 60km langes Hochplateau von dem rund zwei Dutzend Gletscherzungen in die angrenzenden Täler fließen.






Am Abend nach unserer Gletschertour erreicht uns die Nachricht vom Hagelunwetter zu Hause in Lieboch! Da loben wir uns das norwegische "Sauwetter"!
Liebe Grüße an unsere Monika und an alle, die ihr beistehen!

Die Stabkirchen


Noch immer steht sie hier, als ein Zeichen in der Dämmerung,
neigt sich gegen den Rand der Geschichte.
Hoch oben die alten Öffnungen: winzige Pforten für den Tag,
Luken abgeschabt und zerfasert vom Licht,
das sich hereinzwängt seit achthundert Jahren.
Tiermäuler, Engelschwingen und Drachen,
Rankwerk in Ocker, Rot, Grau und Weiß -
ein gewundener Weg zwischen Paradies und Verdammnis.
In einem kühlen Gang, auf einem Pfahl unterm Gesims
dämmert das Gesicht eines unbekannten Tieres auf.
Es kam hierher aus den Träumen eines deiner Ahnen.
nach Paul-Helge Haugen




Die Stabkirchen sind der bedeutendste Beitrag Norwegens zur Architektur der Welt. Im tiefsten Mittelalter fand das Christentum seinen Weg in den hohen Norden. Die Kirchenbauten gehen bis ins 11. Jhdt. zurück und spiegeln die Tradition der Bauweise der Wikingerschiffe wieder. Die hervorragende Baukunst der Handwerksleute und der schwarze Teer, der für die Konservierung des Holzes sorgte, ließ die Kirchen die lange Zeit nahezu unbeschadet überstehen.

"Kan jeg fa se forerkort ditt, takk?"
(Führerscheinkontrolle!)





Die verstehen sehr wenig,
die nur das verstehen, was sich erklären lässt!

Marie von Ebner-Eschenbach


Donnerstag, 30. Juli 2009

Rallarvegen Flamsbanen


Die Flamsbahn ist eine der schönsten und eindrucksvollsten Bahnstrecken der Welt. Auf 20 km Fahrtstrecke von Flam nach Myrdal wird ein Höhenunterschied von 866m überwunden. Die Serpentinen und ein Wendetunnel, der in Schleifen auf mehreren Ebenen in den Berg hinein - und hinausführt, ist ein Zeugnis der kühnsten Ingenieurkunst. Flüsse und Bäche winden sich durch tiefe Schluchten, Wasserfälle stürzen über die schroffen Felshänge, Bergbauernhöfe klammern sich an steilen Abhängen fest.
Im Bahnhof von Flam drängen sich Touristen aus der ganzen Welt. Wir verladen unsere Räder und erkämpfen uns einen Fensterplatz im Waggon. Im Zug wird vor jedem Fotostop eine Ansage gemacht - dann stürmen alle zur linken bzw. rechten Fensterseite ("Ahh! Ohh! Wow! Fantastic!")

In Myrdal angekommen schwingen wir uns auf unsere Räder (die sind schon ganz rostig!) und los geht's hinab in die Tiefe.
Es wird die Radstrecke unseres Lebens!






Wer noch staunen kann, wird auf Schritt und Tritt beschenkt.
Oskar Kokoschka

Freitag, 24. Juli 2009

Troldhaugen - die Heimat Edvard Griegs


Was den Österreichern Mozart ist, das ist den Norwegern Edvard Grieg - die norwegische Volksseele in der Sprache der Musik.
In Troldhaugen verbrachte er die letzten 20 Jahre seines Lebens in Ruhe und Abgeschiedenheit. Die Landschaft am Nordas See war ihm Inspirationsquelle.
"Es fiel mir wie Schuppen von meinen Augen! Erst durch die Stille der Landschaft und in den nordischen Volksliedern lernte ich meine eigene Natur kennen!"
Besonderer Höhepunkt für uns: Ein kleines Klavierkonzert im "Troldsalen" mit Panoramafenster zur Komponistenhütte.
Wie wär's mit einer Kostprobe von Griegs wunderbarer Musik?
Im folgenden Link zu youtube hört ihr Solveigs Song aus der Peer Gynt Suite.
http://www.youtube.com/watch?v=5hkjxr_sBWs&hl=de


Griegs Komponierhäuschen über dem freundlichen Blau des Fjordwassers.

Bergen


Wenn die Kreuzfahrtschiffe im Hafen anlegen, ergießt sich ein Schwall von Touristen aus aller Herren Länder über den
berühmten Fischmarkt. Vom frühen Morgen bis zum Abend häufen die Bergenser Händler auf ihren Ständen alle Köstlichkeiten des Meeres und der Flüsse des Hinterlandes auf. Mühelos wechseln sie zwischen Norwegisch, Englisch, Deutsch, Italienisch, Spanisch und Japanisch und bieten kleine Häppchen von Lachs kaltgebeizt, Lachs warm geröstet, Lachs in Cognac eingelegt und Walfleisch an.



Bergen, die Regenhauptstadt der Welt

Dienstag, 21. Juli 2009

Die Hardangervidda

Mit 7400 km2 das größte Gebirgsplateau Europas, seit 1981 Nationalpark, eine Fjelllandschaft mit einer durchschnittlichen Seehöhe von 1200 Metern: diese Herausforderung können wir natürlich nicht links liegen lassen, da müssen wir rauf!


Als wir die Hochebene erreichen, lassen wir die letzten Krüppelbirken zurück und eine endlos erscheinende Weite tut sich auf. Moorige Lacken, Wollgras, Moose und Flechten, einige Schneehühner, die kreischend das Heil in der Flucht suchen...! Ein wolkiger Himmel, in alle Richtungen der selbe Blick. Wir stellen fest, dass wir das Gefühl für Zeit und Raum verlieren. Man geht und geht, nichts ändert sich - kein Baum, kein Berg als Anhaltspunkt für die zurückgelegte Strecke. Eingehüllt und vermummt, um den "Müggen" keine Angriffsfläche zu bieten, stapfen wir dahin!



Zweifle nicht am Blau des Himmels,

wenn über deinem Dach dunkle Wolken stehen.
Weisheit aus Indien


Samstag, 18. Juli 2009

Latefossen



Um an die Quelle zu gelangen,
muss man gegen den Strom schwimmen.


Nach fast fünf Tagen Anreise sind wir jetzt endlich in Fjordnorwegen angekommen. Auf schmalen, aber gut ausgebauten Straßen ginge es flott dahin, wären nicht die vielen Fotostopps. Seen und Fjorde wechseln sich in ununterbrochener Folge ab, tosende Wasserfälle stürzen von den Steilwänden. In den ungezähmten Flüssen tummeln sich Lachse und Forellen, Holzhäuschen in allen Farben schmiegen sich in die romantische Landschaft.

Das schönste Wochenendhäuschen Norwegens!


Als erfahrene Nordeuropareisende wissen wir bereits, dass man sich vom Wetter nicht abschrecken lassen darf. Nach dem Motto "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Ausrüstung" starteten wir unsere erste Wanderung bei Nebel und Nieselregen. Der Preikestolen (Predigtstuhl), eine Kanzel, 30 Meter überhängend, erhebt sich 600 Meter über dem Blau des Lysefjordes und ist mit seinem Tiefblick eines der bekanntesten Fotomotive Norwegens. Wie das mit dem Wetter ausgegangen ist, seht ihr auf den folgenden Fotos.


Stavanger - das Tor zum Fjordland!


Möwengeschrei in den Ohren, der Geruch nach Fisch in der Nase, Knattern der Segel im Wind, Matrosen auf dem Mast des Schoners "Götheborg"!
Wetterbericht: Regen - Sonnenschein - Regen - Sonnenschein - Regen - Sonnenschein . . . .


Gehe nicht, wohin dein Weg führen mag,
sondern dorthin, wo kein Weg ist,
und hinterlasse eine Spur.

Ralph Waldo Emerson

Dienstag, 14. Juli 2009


Wohnmobil überladen – stopp – erste 1000 km gefahren – stopp – Matrosenklänge im Hamburger Hafen gehört – stopp – Fähre gebucht – stopp – los geht´s!